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Das Luftwaffen- Museum in Berlin Gatow

14.07.2018

Von deinem Hostel aus den Rosinenbombern auf der Spur

 

Es gibt Sehenswürdigkeiten, die sind groß und bedeutend, und doch übersiehst du sie leicht, weil sie abseits der üblichen ausgetretenen Touristenpfade liegen. Manche solchen Attraktionen haben aber in der Vergangenheit eine enorme Rolle gespielt.
Das gilt zum Beispiel für das Militärhistorische Museum Dresden, genauer gesagt für dessen Außenstelle, den früheren Luftwaffenflugplatz Berlin-Gatow.

Dieser Flugplatz hat ohne Übertreibung Weltgeschichte geschrieben.
Wir stellen ihn dir vor.

Stichwort: Rosinenbomber

Gatow liegt einige Kilometer südwestlich von Spandau und ist einer der weniger beachteten Stadtteile der heutigen Bundeshauptstadt Berlin.
Dort rief einst, zu der Zeit, in der die hier erzählte Geschichte spielt, der von den Alliierten eingesetzte Regierende Bürgermeister Ernst Reuter sinngemäß jenen berühmten Satz aus: "Völker der Welt - schaut auf diese Stadt!"


Weshalb Gatow und sein Flugplatz damals so wichtig für die Weltgeschichte waren?

... weil Gatow einer der drei Flugplätze im Westteil Berlins war, auf denen die "Rosinenbomber" der (vor allem) Amerikaner und Briten starteten und landeten, um 1948/1949 über ein Jahr lang die Berliner Bevölkerung mit Lebensmitteln, Kohle, Medikamenten und vielem anderen zu versorgen, weil die Russen jede Verbindung in die West-Zone abgeriegelt hatten.

Hätte diese Luftbrücke nicht geklappt, die Alliierten hätten die Stadt aufgeben müssen, und sie wäre Russland in die Hände gefallen. Die Berliner glaubten auch Wochen und Monate lang selbst nicht, dass sie es schaffen würden. Aber fähige Militärs und andere hilfreiche Personen bewältigten das Unglaubliche.
Im September 1949 konnte, nachdem die Sowjetunion eingeknickt war, die Luftbrücke beendet werden. Die Stadt war frei, so frei, wie sie, immerhin komplett umzingelt, sein konnte. Ohne Einbeziehung Gatows wäre das nicht möglich gewesen.

Nicht weit von dort, nur ein paar hundert Meter, stehen auch noch einige Überreste der "Berliner Mauer."

Das Militärhistorische Museum Flugplatz Berlin-Gatow ist in mehreren Etappen aus einer privaten Sammlung von Fritz Helmut Jaekel hervorgegangen.
Bald wurden Historiker und andere Interessierte auf diese Sammlung aufmerksam. Ab 1963 gründeten sie zuerst ein Kuratorium und dann den Förderverein des Luftwaffenmuseums der Bundeswehr e. V.  Zwei Hangars auf einem Fliegerhorst bei Pinneberg wurden zur Verfügung gestellt.
Zu diesem Zeitpunkt verfügte die Sammlung breits über die ersten Großexponate.
Als der Flugbetrieb in Gatow eingestellt wurde, zog die Sammlung komplett dorthin um. Im Juli 2010 erfolgte die organisatorische Zusammenlegung des Luftwaffenmuseums mit dem Militärhistorischen Museum Dresden.

Das Luftwaffenmusem stellt heute auf seinem großen Freigelände und in mehreren Hangars die gesamte militärische deutsche Luftfahrtgeschichte dar.

In einem Hangar wird der Luftkrieg in Deutschland seit 1884 beleuchtet. Andere werden zu Magazinen umgebaut. Die gesamte Ausstellung ist kulturhistorisch ausgerichtet, hat also hohe pädagogische Ansprüche, und wird in den kommenden Jahren weiter ausgebaut, auch konzeptionell.

Für dich als Besucher ist sie abseits von vielleicht vorhandenem historischem Interesse einfach sehens-wert. Einschließlich der kleinen und großen Flugzeuge und Hubschrauber, sowie Flugabwehrwaffen und zahlreichem Gerät, das beispielsweise für die Wartung von Flugzeugen nötig ist, verfügt das Museum über sage und schreibe rund 500.000 Ausstellungsstücke bis hin zu Feldpostbriefen, mit denen Sonderausstellungen arrangiert werden.

Auch im Tower werden Ausstellungen präsentiert, und eine davon, im Hangar 3, widmet sich der Geschichte des Luftkriegs im Ersten Weltkrieg, und zwar exemplarisch anhand des Schicksals des Fliegers Peter Falkenstein aus dem Eifeldorf Stotzheim.
Die Show "Falkenstein zieht in den Krieg" wird ständig ergänzt und wächst damit Stück für Stück weiter. Ein spezielles Social-Media-Projekt wendet sich in diesem Zusammenhang speziell an junge Leute.

Zumal der Eintritt im Luftwaffenmuseum Gatow frei ist, lohnt es sich angesichts der Fülle der gezeigten Exponate vielleicht sogar, mehrmals hinzugehen oder zu fahren.
Von deinem Hostel in Berlin aus ist es einfach zu erreichen.

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